Kinderanhänger

Hänger ist nicht gleich Hänger. Das mußten wir mit unserem ersten Fehlgriff feststellen. Ein (mit 250 EUR auch nicht billiger) Hänger wurde uns von Bekannten geborgt, sie waren nicht viel damit gefahren. Und das, wie sich herausstellte, nicht ohne Grund. Erstes Ärgernis die Kupplung, die gleich den Rahmen zerkratzte. Dann beim Losfahren das Gewicht: 19 Kilo (OHNE Kind!). Ich musste zweimal nachsehen, ob nicht noch irgendwo ein Kasten Bier drin versteckt war:-). Auch wir fuhren nicht wirklich viel damit, alles zusammen vielleicht 100 km. Der Hänger hatte nur eine Folie als Dach, unter der es im Sommer total heiß wurde (selbst mit darüber gespannten Geschirrtüchern als Schattenspender). Bei Regen suppte es durch, die Fenster beschlugen und das Kind wurde nass. Das damals gut 1 jährige Töchterlein rutschte ständig nach vorne und saß mit krummem Rücken da, eine Babyschale ließ sich nicht sinnvoll und sicher befestigen. Von einer Federung ganz zu schweigen.

Durch Internetrecherche fanden wir den Chariot (heute Thule) Corsair XL, den wir beim Händler bestellten. Gefedert, gepolstert, UV-abweisende getönte Fenster, 13 Kilo schwer und vor allem top belüftet, sowohl im Sommer (Netzschutz gegen Steinschlag/Sonnenverdeck) als auch bei Regen und im Winter (mit warmen Fußsack). Inzwischen haben wir auch ein Ski-Set dazu, damit der Kindergarten auch im Winter per Ski erreichbar ist.

Einziges Ärgernis: Als Ökostest den Hänger als schadstoffhaltig einstufte, bekamen wir nur eine aus unserer Sicht recht pampige Antwort vom Hersteller Zweipluszwei, dass man das nicht so ernst nehmen solle, es gäbe da unterschiedliche Normenauslegungen und getauscht/nachgebessert werde nicht. Ab dem nächsten Modell wolle man verstärkt auch auf die Schadstoffwert-Reduzierung achten… In der Preislage von 800 EUR hatte ich da zumindest mehr Kundennähe erwartet.

Onlineshop siehe hier

Unsere Empfehlung: Wer einen Hänger ernsthaft nutzen will, sollte auf folgendes achten:

  • Kupplung: ist sie sicher und zerkratzt nichts? – Z.B. Weberkupplung (es gibt nebenbei bemerkt eine sehr gute mit Seitenständer, welcher sehr stabil ist…)
  • Gepolsterte Sitze mit hinterer Fixierung am unteren hinteren Eck: Sonst zieht sich beim Hinsetzen der Sitz rund und das Kind sitzt ungesund.
  • Federung (Blattfederung sinnvoll) für rückenschonendes Fahren gepolsterte Gute (5-Punkt-Gurte!!!)
  • UV-geschützte Fenster/Folien und ausreichend regulierbare Belüftung
  • Steinschlagnetz für den Sommer
  • Gepäckraum für eine längere Radtour oder auch nur Wickelsachen…
  • leicht laufende Reifen mit Pannenschutz (serienmäßig ist fast immer „Schrott“ drauf) (ein 20 Zoll-Rad hat viel mehr Umdrehungen als ein 26 Zoll Rad bei gleicher Entfernung – unsere Hängerreifen (Schwalbe Marathon) hielten oft nur ca. 2000 km!!! (Billigreifen entsprechend weniger)
  • Gewicht ist sicherlich für die meisten auch wichtig

Für kleinere Kinder haben wir stets die Hängematte einer Babyschale vorgezogen.

Wir haben den Hänger nur benutzt, solange ein Kind nicht auf dem Sattel eines Trailerbikes sitzen konnte. Sobald es die Auswahl gab, Hänger oder Trailerbike, wollten in 100% aller Fälle die Kinder auf den Funtrailer. Den Hänger haben wir dann maximal als Gepäckwagen oder Mittagsschlafabteil dabei.

Unterwegs beobachtet man öfter mal Eltern, die selbst ca. 8 Jährige Kinder per Hänger umherfahren – zum einen ist das verboten (Kinder dürfen nur bis 7 Jahre im Hänger transportiert werden), zum anderen wird so ein Kind zwar mitgeschleift, aber sicher nicht vom Radfahrt begeistert sein… Also: Kinder raus aufs Trailerbike, sobald sie 3 sind!

 

Unseren Onlineshop finden Sie hier.

 

Literatur zum Thema Radfahren mit Kindern

Unsere Kinderanhänger

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