Da Funtrailer seit 2013 keine neuen Trailer mehr herstellt empfehlen wir die Trailer von Roland und Weehoo, Restbestände von Funtrailer (nur noch FT-1) gibt es hier. Alternativ gibt es noch die Anhängervorrichtungen wie Follow Me.
Literatur zum Thema Radeln mit Kindern
Die erste größere und wohl sinnvollste Anschaffung in Sachen Kindertransport für uns war ein Trailer, ein sogenanntes Anhängefahrrad. Nach langer Recherche entschieden wir uns für den nicht billigen (damals ca. 230 EUR) Funtrailer, damals noch in der Version ohne klappbaren Bügel, aber schon mit 6-Gang-Schaltung. Mit diesem Trailer sind wir rundum zufrieden, unser ältester Sohn Sören fährt darauf, seit er etwa 3 Jahre ist, mit knapp 4 Jahren fuhren ich mit ihm damit den Oder-Neiße-Radweg bis zur Ostsee in 6 Tagen (bis zu 75 km am Tag) bis zur Ostsee. Vorteil dieses Trailers: Das Kind kann treten (und als Fahrer merkt man sehr wohl den Unterschied!!!), muß aber nicht. Für bergiges Land hat es eine Gangschaltung: Bei zügigem Fahren bis ca. 28 km/h kann das Kind noch mittreten in den schweren Gängen (nichts ist frustrierender für das Kind als als ins Leere zu treten), bei Steigungen kann man leichte Gänge schalten und es ist nicht zu langsam zu Treten fürs Kind. Anfangs konnte Sören nur die Kette auf die kleinen Ritzel runterschalten, ab 5 Jahren konnte er den Drehschalter in beide Richtungen bedienen. Weiterhin hat der Funtrailer keine Bremse, ein gefährliches Ausbremsen ist somit nicht möglich (vor allem sogenannte Kangeroo-Stangen, mit denen ein normales Kinderrad hinterhergezogen wird, sind deshalb neben der eh schaukeligen Konstruktion äußerst gefährlich: man stelle sich vor das Kind tritt voll den Rücktritt, wenn man bergab oder in der Stadt schön in der Linkskurve liegt…). Etwas sicherer sind Anhängervorrichtungen wie Follow Me, bei denen das Vorderrad des Kinderrades fest hinter dem Erwachsenenrad befestigt wird – das ist aber auch nur sicher, solange das Kinderrad keinen Rücktritt hat und die hintere Felgenbremse ausgehängt werden kann. Der Schwer- und Drehpunkt liegt bei dieser Konstruktion weit hinter dem Hinterrad des Zugfahrrades, mit entsprechenden Einbußen an Fahrkomfort, Wendekreis etc. Gewichtsmäßig liegt es ebenfalls meist deutlich über einem guten Trailer und daher nur für kurze Strecken zu gebrauchen. Wir hatten es mal geliehen bekommen für eine Radtour bei Freunden, waren aber nicht wirklich restlos begeistert (dafür waren es die Freunde umso mehr…).
Wir nutzen den Funtrailer nun schon beim 4. Kind, inzwischen haben wir noch ein Modell zur Befestigung am Spezialgepäckträger (Funtrailer FT-6/Two, damals ca. 320 EUR), damit lassen sich 2 Kinder befördern (eins im Kindersitz, eins auf dem Funtrailer). So war auch Marie viel zum Kindergarten unterwegs, seit Wiebke alleine mit dem neuen Kaniabike ihr davonfährt. Inzwischen haben wir nochmal auf das 7-Gang Modell aus Alu hochgerüstet, mit dem jetzt unser 4. Kind zum Kindergarten und auf einigen Radtouren dabei ist.
Gepäckträgermodelle gibt es auch von Roland (wobei der Gepäckträger am Erwachsenenfahrrad nicht so „wuchtig“ ausfällt wie bei Funtrailer), Vorteil hier ist dass der Trailer kürzer ist (muss ja nicht bis zur Sattelstange reichen) und somit der klassische Schwachpunkt des Klappgelenks wegfällt (dafür aber eben nicht klappbar ist für den Transport im Auto).
Stichwort Transport im Auto: Da wir bei Autofahrten ja eh immer ein Erwachsenenfahrrad auf dem Dach haben, wurde das Trailerbike immer mit aufs Dach geladen und am Erwachsenenrad befestigt . Das hat immer gut gehalten – nach Schweden und bis nach Schottland!
Unsere Empfehlung
Bitte Kinder immer nur mit Fahrradhelm fahren lassen!
Trailerbikes sind ideal ab 3 Jahren bis ca. 6 Jahre (bzw. auf längeren Strecken auch bis ca. 8 Jahre, aber Kinder ab 6 wollen meist auf kürzeren Strecken bis ca. 20 km selber fahren). Es gibt Trailerbikes von Funtrailer, die wir rundum empfehlen im Preisbereich von ca. 200 EUR (ohne Gangschaltung) bis über 400 EUR (leichtes Alumodell mit 7 Gängen, derzeit leider nicht mehr lieferbar), luxuröse Trailer von Weehoo sowie robuste und sichere Trailer von Roland. Gangschaltungen sind nicht als Spielzeug gedacht, sondern um die Mittret-Bereiche zu erhöhen. Ohne Gangschaltung bzw. einfache Kinderräder erlauben oft maximal 12-18 km/h allein schon von der Übersetzung her, mit Gangschaltung können Kinder noch bis ca. 30 km/h gut mittreten.
Billige Trailerbikes von anderen Herstellern, sofern noch nicht wegen Unfallgefahr zurückgerufen, sind in vielen Tests die Schlusslichter: Wackelige und unsicher Kupplungen, billige Verarbeitung bis hin zu Brüchen und dazu noch oft mit viel Schadstoffen in Sattel und Griffen (siehe Stiftung Warentest 5/2010 und ADAC-Test sowie Test von Stiftung Warentest von 2005). Ferner gibt es noch nicht klappbare Trailer (oben erwähnt) von Roland. Im oberpreisigen Bereich gibts noch die gefederten Tout Terrain, aber mit über 1000 EUR eher was für Leute mit reichen Großeltern. Bin allerdings noch keinen Probe gefahren, aber auf der Fahrradmesse sahen sie einfach top aus!
Trailerbikes führen Kinder spielerisch und mit viel Spaß ans Radfahren ran und erleichtern den Eltern viele Alltagsfahrten bis hin zu mehrwöchigen Radreisen. Kinder lernen Kurvenverhalten, Bremsen und das Bewegen im Freien (anders als im Hänger!). Wenn bei den Kids die Frage steht, ob Trailerbike oder Hänger, so ist die Entscheidung klar: Trailerbike!!! Wir waren mit den Funtrailern bisher schon bis nach Kopenhagen und ans Mittelmeer, sind durch Schottland gefahren und haben verschiedene RTFs und 2010 auch ein Jedermannrennen (neuseenclassics) gefahren.
Gerne beraten wir Sie hier oder per Mail/Telefon. Probefahren ist nach Voranmeldung möglich!
Trailerbike
Trailerbike
Gepäckträgermodell
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Trailerbike
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Trailerbike
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Gepäckträgermodell
Trailertuning
Ein echter Schrauber findet aber auch an guten Dingen noch was zu ändern. Wobei ich da kein Perfektionist bin, sondern auf Bequemlichkeit Wert lege… Folgende Sachen habe ich geändert: Der Sattel ist Standartware und auf langen Touren für Kinderhintern sicher unbequem, ein Damen-Rennsattel (schmal und recht komfortabel) ist deutlich besser. Ich habe bei Ebay ein günstiges gebrauchtes Modell für 7 EUR bekommen und angebaut, es gibt inzwischen für wenig Geld auch gleich bequemere Sättel zu kaufen beim Neukauf. Wir haben ferner einen Gepäckträger montiert, um mit Gepäck fahren zu können. Auf langen Touren ist oft die Isomattenrolle auf dem Trailerbkie-Gepäckträger, das ist dann gleichzeitig die Rückenlehne…) Die Schrauben/Muttern sind nicht gerade die besten, bei neueren Modellen aber nicht mehr so billig wie bei den alten. Wir haben einige austauschen müssen, allein schon wegen der Rost-Optik. Wir haben für den Anfang auch kürzere Tretkurbeln genommen, da unser Sohn recht kurze Beine hat. Weiterhin habe ich eine präzisere Schaltung (Shimano 105) bei Ebay gebraucht gekauft und mit einigen Tricks passend eingebaut. Jetzt sind auch alle Handschalter Shimano Revoshift, wir haben es damals noch nachgerüstet. Wer per Rennrad unterwegs ist und schon aus Prinzip aufs Gewicht schaut, holt sich am besten den 7-Gang Alu-Trailer und macht ihn sich Rennrad-schnittig: Schwalbe City-Marathon 32-406 drauf (schmale Liegeradreifen), leichten Sportsattel (aber bitte Gelsattel, es soll ja dem Kind Spaß machen), Schutzblech ab. So kommt man auf knapp über 7 Kilo Gewicht und hat ein schnittiges Teil…
Weitere Tipps hier: Tuningdetails
Erfahrungen mit dem Trailer
Bei Fahrten mit Trailer ist es wichtig, das Kind ein wenig im Blick zu behalten und zu merken, ab wann es unkonzentriert wird. Dann sofort anhalten und Pause einlegen! Wir sind mit einem 3-jährigen Kind je nach Kondition maximal 1 h am Stück gefahren, dann wurde kurz pausiert. Auf unser ersten Mehrtagestour (Sohn war 3,5 Jahre) haben wir stets mittags das Zelt aufgebaut und (ich auch!) 1-2 Stunden Mittagsschlaf gehalten. Als im Folgejahr im Kindersitz (wir hatten den zweiten Trailer gekauft als Gepäckträgermodell) auch die Tochter (2 Jahre) mitfuhr, fiel der Mittagsschlaf weg, weil beiden Racker genug zu toben hatten und nicht ans Schlafen dachten. Sohnemann brauchte den Schlaf nicht mehr so dringend, und Schwesterherz schlief unmittelbar nach der Mittagspause im Kindersitz ein… Selbst einige RTF (Radtourenfahrten) konnte ich mit den Kindern schon unternehmen, so 2006 den Spreewaldmarathon (70 km), wofür ich den Trailer an mein Rennrad hing. Mit über 20 km/h Schnitt (aber einigen Pausen mehr als andere) waren wir auch ganz gut in der Zeit. Unser Sohn war stets der jüngste Teilnehmer und zog diverse Blicke auf sich…. Auch der Heidenauer Radmarathon (80 km, 1200 Höhenmeter, knapp 20 km/h Schnitt) war 2006 dran mit ihm (wobei wir die 60 km-Tour angemeldet hatten, er sich aber weigerte schon nach 40 km am zweiten Verpflegungspunkt den Rückweg anzutreten…). Auch hier: Jüngster Fahrer, Fotomotiv ohne Ende und viel Schulterklopfen… 2007 stieg er Tandem um (Einzelzeitfahren Kategorie Tandem, erster Platz bei Durchschnitt 29.74 km/h über 22 km), im Herbst dann die Heidenauer RTF mit Tandem (Sohn) und Trailer (Tochter), diesmal aber wirklich die 60 km-Tour.
Mit Trekkingbike und Trailer ging es fast täglich zum Kindergarten (2-5 km über Land und durch Wald, je nach Fahrtroute), unser Sohn wollte immer weitere Strecken zum Kindergarten früh fahren, weil das Trailerfahren so viel Spaß machte. Teilweise fuhren wir 1 h eher los und drehten eine 15-km-Runde bis zum Kindergarten… Seit auch die 2 Jahre jüngere Tochter in den Kindergarten geht, kauften wir einen zweiten Trailer ( FunTrailer FT6/Two), der am Gepäckträger befestigt wird, so dass Trailer + Kindersitz möglich sind. Diese Kombination ist anfangs etwas schaukelig für den Fahrer, bei voller Gepäckbeladung (so fuhren wir eine 5-Tages-Tour auf dem Spreeradweg nach Berlin) braucht man viel Kraft um das Gefährt zu halten. Auf sandigen Wegen legten wir uns zweimal sanft hin… (Zitat beider Kinder: „Cool, noch Mal, Papa!“). Bei Fahrten ohne Gepäck ist es schon auch schaukelig, 2 Kinder auf Kindersitz + Trailer zu haben, ist aber beim normalen Fahren gut handhabbar. Nachteil des Spezial-Gepäckträgers ist, dass die Holme so dick sind, dass man keine normalen Ortlieb (o.ä.)-Taschen dran aufhängen kann. Bei zwei Kindern nehme ich dann unser Tandem + Sattelstützentrailer, was ein super Fahrgefühl für alle ist. Mit zwei kleinen Kindern Rad zu fahren ist immer schwieriger als mit einem, für unsere Kombination (Kinder waren dann 5 und 3 Jahre) war dann das Tandem mit Kinderkurbel + Funtrailer am besten. In dieser Kombination fuhren wir 2010 auch ein Jedermannrennen (Neuseenclassics Zwenkau, Kinder waren 8 und 6 Jahre).
WICHTIG: Im Kindersitz, auf dem Trailer und selbst im Hänger ist bei uns Helmpflicht! Auch wir Erwachsene fahren NUR mit Helm.
Bei unserer Tour nach Kopenhagen saß unsere Tochter (damals 3,5 Jahre) auf dem Trailer, den meien Frau am Damenfahrrad angekoppelt hatte. Auch das bewährte sich sehr gut auf den 900 Kilometern. Allerdings ist unsere Tochter keine 5 min ruhig und nutzt den Trailer als Akrobatikgerät. Außer Handstand hat sie schon fast jede Übung am Rad geturnt :-) Gut, dass man nicht alles sieht…. Passiert ist aber noch nichts, Gott sei Dank. 2009 saß dann das dritte Kind auf dem Trailer, unser Sohn. Tochter war dann auf dem Tandem und der Sohn (fast 8) alleine auf seinem eigenen Rad.
Worauf ist beim Kauf eines Trailers zu achten? Das wichtigste ist die Ankopplung am Frontfahrrad, dies wird meines Wissens nur vom Funtrailer und Roland anständig und vor allem sicher gelöst (man denke an die Rückrufe von Adams sowie diversen Nachläufern á la Tchibo und ZEG wegen lebensgefährlichen Fehlkonstruktionen). Wichtig ist, dass das Rad mitwachsen kann, also der Lenker an der Zugstange nicht verschweißt ist, sondern höhenverstellbar. Gangschaltung ist was feines, wenn man ins bergige Land fährt oder mal schneller unterwegs sein will (Rennrad) – so kann das Kind sowohl bergauf als auch bei höherem Tempo noch treten. Wichtig ist, dass das Kind gern mitfährt – und das geht nur bei gutem Material – sonst verliert es schnell die Lust am Fahrrad.
Folgende Fragen sollte man sich stellen:
1. Wie will ich den Trailer nutzen? Suche ich etwas gutes, sicheres und hochwertiges mit gutem Wiederverkaufswert?
2. Wächst der Trailer mit? Sattel + Lenker höhenverstellbar (Billigmodelle lassen den Lenker nur kippen, aber nicht auf der Zugstange verschieben)? Funtrailer sind bis ca. 140 cm Körpergröße geeignet.
3. Soll es dem Kind auch Spaß machen oder reine Transportmöglichkeit sein? (Anhängefahrrad 12 Zoll: Kind kann bis knapp 8 km/h mittreten, beim Funtrailer mit 6-Gang-Schaltung: bis 28 km/h)
Bitte informieren Sie sich unter folgenden Links über die Ergebnisse der Stiftung Warentest (getestet: günstige Nachbauten und „Kängeru-Stangen“)
Fahrradtrailer – Lebensgefahr für Kinder (03.02.2005)
Fahrradtrailer von Tchibo – Kinder in Lebensgefahr (03.03.2005)
Anhängestange für Kinderräder im Schnelltest – Wackelkontakt (01.04.2005)
Testsiger: Funtrailer ist bestes Trailerbike im Test von Stiftung Warentest 05/2010
Testsieger: Beim ADAC-Test ist Funtrailer das beste Trailerbike
Kaufempfehlung: Neutrailer kann man hier günstig kaufen: funtrailershop.de/shop
Vergleichen Sie: Was ist ein Funtrailer? (Vorteile des Trailers und 2 Videosequenzen zum Unterschied „Abschleppstange“ und Funtrailer. Sie werden staunen!)